Esstisch aus alten Holzbohlen selber bauen

Warum einen Esstisch kaufen, wenn man ihn doch auch selber bauen kann? Und warum Neues besorgen, wenn man doch auch altes Holz upcyclen kann? Uns hat mal wieder die Lust getrieben, sich an ein größeres Möbelprojekt heranzuwagen, aus alt sozusagen neu zu machen und einen wirklich einzigartigen Holztisch für unser Esszimmer ganz einfach selber zu bauen. Gedacht, gesagt, getan.

Und mit dem Ergebnis sind wir wirklich sehr happy. Seit inzwischen einem Jahr sitzen wir eigentlich täglich an unserem Holztisch und zig Male schon habe ich mir vorgenommen, endlich einmal die einzelnen Arbeitsschritte in einem Blogposting für euch zusammenzufassen. Beim Tippen merke ich gerade: wow, dieser Beitrag hier ist wirklich längst überfällig. Nun ist es vollbracht und ich freue mich, den Werdegang dieses DIY-Esstisches für euch aufzubereiten und hoffe, damit ganz viele weitere „Neu-Handwerker“ (wie ich eine bin) zu inspirieren! Dank tatkräftiger Unterstützung konnten wir unsere Idee in die Tat umsetzen. Wie wir es gemacht haben, erfahrt ihr in meiner Step-by-Step-Anleitung für den Bau eines DIY-Holztisches – dafür einfach weiter herunterscrollen!


Ich bin gespannt auf euere Meinungen zu unserem Tisch aus alten Holzbohlen und freue mich, wenn ihr meinen kostenfreien Newsletter abonniert, um auch weiterhin keine Blogpostings zu verpassen!


In einer Werkstatt sah ich vor knapp zwei Jahren eher zufällig ein paar alte Holzbohlen. Kein spektakuläres Holz, was mich aber fasziniert hat, war die Tatsache, dass die etwa 10 Holzbohlen alle auf die gleiche Länge geschnitten waren und eine schöne Haptik und Oberflächenstruktur hatten. Ich habe Potential gewittert und war von der Idee angetan, die einzelnen Holzbohlen quer zur Längsrichtung auszurichten – entgegen der konventionellen und gewohnten Holztischkonstruktion. Fun fact: Die Holzbohlen wurden mehrere Jahrzehnte als Grubenabdeckung einer LKW-Werkstatt genutzt und sollten ausgetauscht werden. Ziemlich nachhaltig also, sie noch weitere Jahrzehnte für einen Esstisch einzusetzen, oder?

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Schritt für Schritt erklärt – So haben wir es gemacht:

  • Holzbohlen reinigen. Mit einem Wasserhochdruckreiniger den groben Dreck und Schmutz entfernen. Uns ging es nur um eine oberflächliche Reinigung und Befreiung von Ölflecken. Die Struktur und tieferen Verfärbungen sollten beibehalten werden und den Tisch definieren.

  • Holzbohlen abschleifen. Nach der Reinigung die Holzbohlen circa 2 Tage trocknen lassen. Dann die kurzen Außenflächen und Kanten der getrockneten Holzstücke mit einem Schleifgerät, z.B. einem Dreiecksschleifer, und Schleifpapier mit mittlerer Körnung behandeln. Die Kanten sollten glatt sein, damit keine Splitter bei der Berührung auf die Haut oder Kleidung gelangen. Die Oberfläche der Holzbohlen wurde nicht behandelt, da sonst die besondere Struktur und der used Look verloren gegangen wäre.
  • Holzbohlen ausrichten. Als nächstes haben wir die einzelnen Holzbohlen so gelegt und auf der Rückseite nummeriert, wie sie später zu sehen sein sollten. Das Praktische an unseren Holzbohlen waren die für uns perfekten Maße: 100x20x4 cm pro Bohle. Insgesamt haben wir 9 Holzbohlen aneinandergereiht.
  • Holzbohlen behandeln. Um die Maserung nach der Hochdruckreinigung wieder hervorzuheben, haben wir die Holzstücke mit dünnen Schichten Leinöl behandelt. Leinöl-Firnis ist zudem eine organische und nicht chemische Option, das Holz zu schützen und die Oberfläche teilweise zu versiegeln. Der Geruch ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, ich empfehle euch, das behandelte Holz circa 3-4 Wochen im Keller oder an einem anderen warmen Ort auslüften zu lassen.

  • Tischkuven bestellen oder selber bauen. Wir haben online 2 Tischkuven bestellt, die auf Etsy angeboten wurden. Uns gefiel der Chrome-Look zu dem dunklen Holz – auch weil die meisten Holztische schwarze (matte) Tischkuven haben. Unsere Tischkuven bestehen aus pulverbeschichtetem Stahl, daher leider auch etwas empfindlicher. Wer das richtige Werkzeug und Material verfügt, kann die Tischkuven natürlich auch selber bauen.
  • Unterkonstruktion für die Tischplatte bauen. Da die Hölzer quer ausgerichtet sind, benötigen sie eine Unterkonstruktion, um aus den einzelnen Bohlen eine Tischplatte zu erstellen. Wir haben uns für zwei offene Stahlprofile (L-Profile 40×40 mm) mit einer Stärke von 3 mm entschieden. Die Stahlprofile sollten so weit innen wie möglich sitzen, damit sich niemand die Knie anstößt. Im Bereich der Tischkuven wurden die Winkel mit einer Flex ausgeklinkt. Am besten legt ihr hier nun die Hölzer in der gleichen Ausrichtung auf den Boden aus wie sie später auch als Platte aussehen sollen. Im Anschluss haben wir die Stahlprofile ausgerichtet und auf die richtige Länge gekürzt. Die Enden haben wir abgeschrägt, um Verletzungen zu vermeiden. Nun haben wir die Löcher für die offenen Profile angezeichnet (1 Loch pro Bohle und Profil). Bei einer Blechstärke von 3 mm bekommt man die Löcher auch noch gut mit einer Bohrmaschine und Metallbohrern gebohrt. Vor dem Bohren solltet ihr das Metall körnern, um beim Bohren nicht abzurutschen. Außerdem könnt ihr Bohröl verwenden, damit ihr besser durch das Metall kommt. Nachdem die Löcher gebohrt sind, kann die Unterkonstruktion mit den Bohlen verbunden werden. Dafür haben wir Spaxschrauben verwendet. Je nach Größe eurer Tischplatte solltet ihr drauf achten, dass sie nicht zu schwer wird und ihr sie evt. nicht mehr zu zweit oder zu viert tragen könnt. Ich empfehle euch, die Platte direkt am gewünschten Ort des Tischs auf die Tischbeine zu montieren – so haben wir es auch gemacht.
  • Tischplatte mit den Tischkuven verbinden. Fast fertig, jetzt fehlte nur noch der letzte Schritt. Die Platte haben wir dann mittels Schlossschrauben mit den Tischkuven verbunden. Unsere Tischkuven hatten schon Bohrungen vorgesehen. An den entsprechenden Stellen der Platte haben wir noch Bohrungen entsprechend der Schraubendicke vorgesehen und die Schrauben nach der Montage mit Unterlegscheibe und Mutter gekontert. Die flachen Schraubenköpfe sind auf der Tischoberfläche zu sehen. Kleiner Tipp: setzt unter die Tischkuven direkt Flizkleber um den Boden zu schonen wenn der Tisch doch mal verrückt werden soll.

  • optional: wenn ihr wollt könnt ihr die Tischplatte auch noch mit einer Glasscheibe versehen. So ist die Reinigung leichter.


Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle meinem Vater, Bruder und meinem Freund, die mich tatkräftig bei meiner Idee unterstützt haben und für die perfekte Ausführung verantwortlich sind. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass wir einen so professionell aussehenden Esstisch bauen würden – zumal es unser erstes Projekt dieser Art war. Ich freue mich sehr, wenn wir euch mit diesem Beitrag inspiriert haben. Wenn ihr selber tätig werdet, verlinkt mich auch gerne bei Instagram unter euren Postings oder schreibt es mir in die Kommentare.

Und bevor ihr diesen Blog verlasst, schaut euch gerne auf den anderen Seiten um, klickt euch bei Interesse durch meine Strickanleitungen oder die anderen DIY-Projekte.

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Helena